Aufmerksamkeit und Momentaufnahme

Aufmerksamkeit und Momentaufnahme

 

Vor Kurzem bin ich erschrocken. Ich habe eine neue Wortzusammenstellung gehört, die mich sehr erschütterte:


Aufmerksamkeitskrieg                        

Aufmerksamkeit und Krieg möchte ich gar nicht in einem Wort zusammengefasst sehen. Aufmerksamkeit, so wurde mir klar, hatte ich total positiv bewertet und fast mit Achtsamkeit gleich gesetzt. Und ich fragte mich:

 

 


Ist das wahr? Leben wir in Zeiten des Aufmerksamkeitskrieges?

 


Wenn ich mir meinen E-Mail-Eingang anschaue, dann sehe ich ein Angebot nach dem Nächsten. Ich soll ganz schnell heute noch Audiodateien bestellen, oder mich für einen Kurs anmelden, der nur noch heute kostenfrei ist. Ich werde zu Unterschriftenaktionen eingeladen, oder Workshops, die mein Leben verändern sollen.

 


Die digitalen Netzwerke, Werbung, aber auch meine Freunde und Familie, alle möchten meine Aufmerksamkeit.

 

Häufig soll ich dann etwas tun, zuhören, zusehen oder zustimmen.

 

 

 

Wenn ich glaube, dass ich alles aufnehmen kann und darauf reagieren muss, dann kriege ich erheblichen Stress.

 

Das Verarbeiten von Informationen braucht bewusstes Auswählen und Zeit.

 

 


Eine essentielle Frage ist: Wem oder was schenke ich meine Aufmerksamkeit?

 


Auf welche Weise und wie intensiv möchte ich mich z.B. über das aktuelle Weltgeschehen informieren ? Welche Informationen sind für mich wirklich relevant? Vielleicht möchte ich mich an einigen Stellen sogar bewusst abgrenzen?

 

 

 

Mein kostbarstes Gut ist meine Aufmerksamkeit! Denn mein Bewusstsein und meine Energie folgen meiner Aufmerksamkeit.
Und mit meinem Bewusstsein gestalte ich mein Leben.
Aufmerksamkeit zurück zu mir - Momentaufnahme

 


Ich bin für eine regelmäßige „Momentaufnahme“. Aufmerksamkeit zurück zu mir, konzentriert auf 5 Minuten.


Und ich könnte mich fragen:

  • Wie geht es mir gerade? Wie fühle ich mich und warum ist das so?
  • Wie fühlt sich mein Körper an? Was ist jetzt gut? Bewegung, frische Luft, etwas zu essen oder zu trinken?
  • Was brauche ich jetzt? Eine Arbeits-/Informationspause oder bin ich neugierig und aufnahmebereit?
  • Was tut mir gut? Alleine sein, oder Gesellschaft?
  • Wem oder was möchte ich meine Aufmerksamkeit schenken?

Manchmal reicht es, einfach wahrzunehmen. Und ab und zu bin ich überrascht, wie mich Aufmerksamkeitsfänger mit Beschlag belegt haben, sodass ich mich nicht ganz bei mir fühle. Schon wenn ich es bemerke, kann ich es verändern.

Durch die „Momentaufnahme“ hole ich meine Aufmerksamkeit zurück zu mir. Und ich entscheide neu, wohin ich meine Aufmerksamkeit lenken möchte. Ich wünsche uns allen gutes Gelingen damit.

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Kommentare: 1
  • #1

    W. Sommer (Donnerstag, 15 Oktober 2020 18:33)

    Das ist eine sehr wichtige Beobachtung und Erkenntnis! Die Aufmerksamkeit ist fast schon so wertvoll wie Gold und so sollte man auch damit umgehen.